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Spinnfischen auf Hecht

Spinnfischen auf Hecht

So werden große Entenschnäbel überlistet

Neben dem Zander, beangeln hierzulande sehr viele Spinnangler den Hecht. Er ist nach dem Wels unser größter Süßwasserräuber und deshalb sehr kampfstark.

Spinnfischen auf Hecht – Welche Rute ist die Richtige?

Spinnfischen auf HechtIm Allgemeinen sollte die Rute beim Hechtangeln mindestens ein Wurfgewicht von 50 g aufweisen. Natürlich können Hechte auch mit schwächeren Ruten ausgedrillt werden, was den Drill bei größeren Exemplaren aber auf jeden Fall unnötig in die Länge zieht und somit die Ausstiegsgefahr erhöht.

Als Rutenlänge empfiehlt sich bei Uferanglern eine Länge von 2,40-3,00 m (Jerkruten ausgenommen). Mit einer Standardrute von 2,70 m bekommt man den Köder bereits sehr weit geworfen und kann diesen zumeist komfortabel aus dem Wasser heben, bevor Bewuchs und Co. am Ufer lauern.

Bootsangler können auf kürzere Spinnruten zurückgreifen, denn hier ist die Wurfweite nebensächlich. Kurze Ruten sind handlicher und es kommt gegebenenfalls zu weniger Behinderungen von Mitanglern beim Auswurf. 2,10 m ist oft eine probate Länge.

Neben dem Wurfgewicht und der Länge, ist natürlich auch die Aktion der Rute sehr entscheidend für einen erfolgreichen Angeltag. Während die Rute zum Gummifischangeln eher hart und straff sein sollte, darf die Spitze beim Angeln mit Hardbaits etwas weicher sein. Generell muss das Rückgrat der Rute immer genug Reserven im Drill bereithalten. Letztlich können die Anforderungen, je nach Angeltechnik, sehr verschieden sein. Die Firma Jenzi bietet eine gute Spinnrute für Anfänger an, welche die leider mittlerweile verstorbene Anglerlegende Auwa Thiemann auch empfehlen konnte.

Spinnfischen auf Hecht – Welche Rolle ist die Richtige?

Hechte können die Marke von 1,30 m knacken und ein Gewicht von über 40 Pfund erreichen, weshalb die Bremskraft der Rolle nicht zu schwach sein sollte. Ein 1000er Stationärrollenmodell mit 2 kg Bremskraft wird da nicht viel ausrichten können und der Fisch kann von dannen ziehen. 3000-4000er Rollen sind da schon besser geeignet. Mehr zum Thema Spinnrollen. 

Spinnfischen auf Hecht  – Welche Schnur benutzen?

Grundsätzlich empfiehlt sich zum Spinnfischen immer eine geflochtene Schnur. Sie stellt durch ihre Dehnungsarmut immer den direkten Kontakt zum Köder her. Außerdem ist sie, im Verhältnis zur Tragkraft, dünn und lässt sich deshalb sehr gut werfen. Beim Hechtangeln sollte das Geflecht mindestens 0,15-0,20 mm dick sein. Ab 9 kg Tragkraft lassen sich auch Großhechte ausdrillen, ohne Schnurbruch befürchten zu müssen. Zum Schleppangeln sind übrigens eher 0,20 mm und mehr ratsam, da der Gegendruck mit großen Schleppködern größer ist.

Spinnfischen auf Hecht – Welches Vorfach verwenden?

Wer meint, es mit schwierigen Hechten zu tun zu haben, nutzt als Vorfachmaterial 7×7 Stahl (49 Fäden). Dieses ist sehr geschmeidig und ermöglicht dem Köder viel Spiel. Oft reicht aber normaler 1×7 Stahl. Wer Knicke hasst, sollte mal Titan-Vorfächer ausprobieren, denn diese knicken eigentlich nur bei menschlicher Gewalt.

Es sollte dennoch beachtet werden, dass es sich bei Titanit nur um einen Strang handelt. Ist dieser irgendwann „müde“, kann das Vorfach reißen. Daher: auch wenn ein Stahlvorfach nach 50 Hechten noch wie neu aussieht, das Material wird dennoch immer müder und sollte auch hier nach einer gewissen Zeit erneuert werden. Dies gilt insbesondere für das Angeln mit schweren Jekrbaits. Flexonit stellt wohl derzeit mit die besten Stahlvorfächer weltweit her.

Die Tragkraft sollte zum Wurfangeln auf Hecht mindestens 9 kg betragen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, beginnt ab 12 kg. Gekaufte Stahlvorfächer sind kostspielig. Insbesondere, wenn sie wirklich etwas taugen. Besser, Sie lernen es selbst. Von dem billigen Plunder aus grünen Strängen ist im Übrigen dringlichst abzuraten. Die Karabiner dieser Vorfächer ermöglichen keinen guten Köderlauf und der Stahl lässt sich – aus eigener Erfahrung – manchmal einfach auseinanderziehen! Sie erkennen diese Minderware an ihren Centpreisen.

„Die Besten sind selbstgemacht“. Meterware, Wirbel, Karabiner und Klemmhülsen sparen langfristig Geld und sind sicherer, als gekaufte Ware aus China, die unter Zeitdruck gefertigt wurde. Neben diesen Materialien wird noch eine Klemmhülsenzange mit mindestens 5 Druckpunkten, sowie ein Seitenschneider (alternativ scharfe Schere) benötigt.

 

Spinnfischen auf Hecht – Die besten Köder

Hechte sind aggressiv und in ihrer Beutewahl nicht besonders wählerisch. Deshalb funktioniert – am richtigen Platz ausgeworfen – eigentlich fast jeder Spinnköder vom Effzett-Blinker bis zum 30 € Japan-Wobbler. Dennoch können die Fangchancen selbstverständlich mit guten Ködern verbessert werden. Mit gut ist kein hoher Preis gemeint, sondern vor allem ein ansprechendes Laufverhalten im Wasser. Heißt im Klartext: der Köder muss, durch ein Flanken, Zittern, Vibrieren o.Ä. zum Anbiss reizen.

Zudem sollte beim Kauf von Wobblern, Spinnern und Blinkern unbedingt auf die Schärfe der Drillinge geachtet werden. Sind diese stumpf, sollten sie umgehend durch einen Qualitätsdrilling von VMC, Owner oder Gamakatsu ersetzt werden (hierzu brauchen Sie eine Sprengringzange oder ein äußerst stabiles Nervenkorsett, wozu aber nicht zu raten ist).

Herausragende Gummifische zum Hechtangeln: Keitech Fat Swing Impact 5,8″/6,8″ (nicht abgebildet), Lunker City Shaker 6″ & der Bass Assassin Sea Shad 6″.

Spinnköder zum Hechtangeln sind in der Regel 12 bis 20 cm lang. Neben den genannten Gummifischen, haben sich in der Vergangenheit Wobbler der  Marken Rapala, Nils Master, Illex, Salmo und Hybridia bewährt. Es gibt noch weitere, gute Wobbler anderer Köderschmieden. Mehr zum Thema Angeln auf Hecht.

Spinnfischen für Anfänger – So gelingt der Schnellstart

  • Kaufe eine Spinnrute mit einem universellen Wurfgewicht von ungefähr 20/30/40 bis 60/70/80 g. Mit jener können 20 cm Wobbler geworfen werden und dennoch auch mal ein 12 cm Shad am leichten Jigkopf gefischt werden. Das Budget für Einsteiger sollte hier zwischen 50 und 150 € liegen.
  • Statte die Rute mit einer Stationärrolle der Größe 3000 oder 4000 aus. Auf die Spule kommt 0,15-0,20 er geflochtene Schnur. Gute Spinnrollen für Einsteiger gibt es ab ca. 70 €.
  • Verwende beim Hechtangeln immer Stahl. Gute Fertigvorfächer erkennst Du daran, dass er Karabiner zum Einhängen keine eckige Kante besitzt, sondern eine einzige Rundform ist. So läuft der Köder am besten. Hier ist der Preis tatsächlich meist der wichtigste Indikator für Qualität! Fox und Daiwa produzieren solide Fertigvorfächer.
  • Lege Dir erst einmal einen kleinen, aber durchmischten Vorrat aus Kunstködern zu (z.B. ein paar 12-15 cm Gummifische, einige Wobbler in ähnlicher Größe und einen 5er oder 6er Spinner, sowie einen klassischen Blinker). Dabei solltest Du darauf achten, sowohl natürliche Farben der Futterfische (klares Wasser), als auch ein paar Schockfarben (trübes Wasser) in petto zu haben.
  • Größere Gummifische kannst Du nach dem Auswurf beim Hechtangeln einfach einkurbeln („einleiern“). Wichtig ist jedoch, dass der Jigkopf passt. In der Regel behaupten sich Rundköpfe in fast jeder Situation. Die Hakengröße muss zum Köder passen. Ist dieser zu kurz, fasst er nicht beim Biss. Ist er zu lang, nimmt er dem Gummifisch sein schönes Spiel. In der Regel sollte der Gummifisch kurz vor der halben Länge austreten. Angsthaken sind beim Hechtangeln mit Ködern bis 15 cm eigentlich nicht erforderlich. Genauso wichtig ist das Gewicht. Für flache, stehende Gewässer sollten Köpfe zwischen 3 und 10 g zum Einsatz kommen. Leider laufen manche Gummifische mit breitem Schaufelteller, wie der Shaker in 6″ dann nicht richtig. In tieferen Seen und stärker strömenden Flüssen kann der Jigkopf auch mal bis 30 g wiegen.
  • Spinner können genutzt werden, um schnell, viel Wasser abzusuchen. Du kannst z.B. zu Beginn den Platz einmal 10-15 Minuten mit einem druckvollen Spinner der Größe 6 abwerfen („Searchbait“). Das ist kein Muss, kann aber manchmal schnell zum Fangerfolg führen. Spinner werden einfach monoton eingeholt.
  • Wobbler gibt es in 3 Klassen: Floater (auftreibend), Suspender (schwebend) und Sinker (sinkend). Für flache Gewässer bis 2 m Tiefe empfehlen sich auftreibende Modelle. Sinkende Modelle sind gut, um den Köder variabel durch mehrere Wasserschichten führen zu können. Auch der Aufbau ist teils verschieden. Dickbäuchige Modelle verdrängen viel Wasser und ahmen Fische, wie Barsche nach. Einige dieser Modelle sind Jekbaits. Diese müssen mit einem Schlag der Rute in Aktion versetzt werden. Schlanke Modelle ähneln Lauben, Stinten usw. und werden insbesondere vom Zander gemocht. Der Führungsstil für Hechte muss hier bei Anfängern auch noch nicht so ausgefallen sein. Stop and Go (2-3 mal kurbeln und mal kurzzeitig pausieren) eignet sich gut für die ersten Stunden am Wasser. Neben den häufig anzutreffenden Minnows und Crankbaits, gibt es zudem noch sogenannte Popper, die zum Spinnfischen an der Oberfläche benutzt werden können.

Spinnfischen auf Hecht – Wichtiges Zubehör

Großer, gummierter Kescher, eine vernünftige Zange, ein Maßband, sowie Handschuhe für einen sicheren Kiemengriff und der Angler kann sich voll und ganz dem Angeln widmen.

Hechte können eine stattliche Größe erreichen, weshalb der Bügel des Keschers nicht allzu klein sein sollte. Ist er nämlich zu klein, liegt der Fisch beim Keschern eventuell auf dem Außenbügel und kann so sehr schnell wieder in’s Wasser springen. Weiterhin sollten die Maschen gummiert sein, damit sich die Drillinge nicht in jenen verfangen. Irgendwann hilft ansonsten nur noch die Schere und der Kescher wird mit der Zeit löchrig. Die Empfehlung vieler Profis lautet Fox Rage Speedflow, denn dieser Kescher vereint alle Vorteile eines Raubfischkeschers und kann, dank seiner Stabilität, sogar problemlos für Großkarpfen eingesetzt werden!

Eine lange Lösezange ermöglicht es dem Spinnangler, auch tiefsitzende Drillinge in Schlundnähe sicher und schnell zu entfernen. Am besten ist es, eine kurze und eine lange Zange mitzuführen, um auf jedwede Gegebenheit bestmöglich reagieren zu können.

Petri Heil!

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