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Okuma 8K Test

Erfahrungen zur preiswerten Karpfenrolle

Okuma Fishing stammt aus dem Taiwan und gehört in Foren oft zu den Erstgenannten, wenn es um die Anschaffung einer Karpfenrolle mit günstigem Preis-/Leistungsverhältnis geht. Konkret bietet der Hersteller robuste und funktionelle Karpfenrollen an – ohne viel Schnick-Schnack eben. Ein neueres Modell ist hierbei die Okuma 8K. Im Okuma 8K Test erfährst Du, wie die Rolle einzuschätzen ist.

Okuma 8K Test

Okuma 8K Test – Optik & Haptik

Design

Die Okuma 8K kommt in einer modernen wie ebenso zeitlosen Optik in schwarz daher. Damit passt sie eigentlich zu jeder Art von Karpfenrute. Der Knauf besteht aus Holz und macht einen wertigen Eindruck. Er lässt sich angenehm greifen und kann in jede Richtung arretiert werden.

Okuma 8K Big Pit FD Erfahrungen

Bremse – Kein Freilauf, keine Probleme

Frontbremsrollen ohne Freilauf bieten oft die bestmöglich Haltbarkeit – und genau das ist die Okuma 8K. Sie besitzt das Fast Progressive Drag Bremssystem (FPD). Das bedeutet, dass Du mit einer Umdrehung im Prinzip schon das ganze Spektrum zwischen geschlossen und offen abdecken kannst. Dennoch lässt sich die Bremse auf jeden Fall filigran genug einstellen, um sie angepasst am Fluss wie am See auf der Bankware zu platzieren. Gleiches gilt für die Dosierung im Drill.

Fast Progressive Drag Frontbremse

Bremskraft von bis zu 18 kg – auch mittlere Welse können mit dieser Karpfenrolle souverän ausgedrillt werden, ohne dabei um Rotor und Getriebe fürchten zu müssen.

Eine Freilauf-Funktion vermisse ich persönlich nicht und greife beim Karpfenangeln allgemein nie darauf zurück. Der Ruck (sei er noch so sanft), welcher durch das Schließen des Freilaufs bei Beginn des Drills entsteht, birgt immer die Gefahr, dass der Fisch schlitzt. Bei einer gut eingestellten Frontbremsrolle beginnt der souveräne Drill bereits auf der Ablage.

Schnurverlegung

Die Schnurverlegung der Rolle gefällt mir sehr gut. Sorge dafür trägt das Super Slow Oscillation System. Dank jenem bewegt sich die Spule beim Kurbeln ganz langsam auf und ab, wodurch saubere Wicklungen entstehen. Ich fische die Rollen aktuell im Übrigen mit 0,50 mm Maxima Green Treazure durchgehend, weil ich auch am großen Strom oder im Ausland nicht ständig umbauen will.

Schnurverlegung

Genug Schnurfassung für das anspruchsvolle Angeln in großen Flüssen, vor Holz und bei weiteren Hindernissen darüber hinaus. 270 Meter abriebfeste 0,50 mm Mono passen in etwa drauf.

Abgerundet wird das Ganze durch die Lineguard-Bürsten zwischen Spulenkopf und hinterem Rollenkörper. Diese einfache Lösung ist in der Praxis absolut bewährt und verhindert, dass die Schnur unter die Spule gleitet und sich ggf. im darunter sitzenden Rotor verheddert.

Schnurfassung Okuma 8K

Lineguard System – Diese Bürsten sind ein wichtiges Detail, welches so manche Premium-Rolle vermissen lässt.

Gewicht

Das Eigengewicht beläuft sich auf 743 Gramm. Von Shimano und Daiwa gibt es definitiv leichtere Rollen in der 8000er Größe und darüber hinaus. Wer mobil unterwegs ist und extrem viel Wert auf leichtes Tackle legt, kann diesem Punkt Beachtung schenken.

Ich persönliche habe das Set-Up die meiste Zeit auf Banksticks oder dem Rod Pod liegen – somit ist mir egal, ob die Rolle nun 550 g oder 750 g wiegt. Beim Spinnfischen hat das Gewicht der Spinnrolle natürlich einen ganz anderen Stellenwert.

Rücklaufsperre dauerhaft aktiv

Es gibt an der Okuma 8K keinen Hebel, um die unendliche Rücklaufsperre zu deaktivieren. Auch dies steigert die Beständigkeit von außen (wo kein Hebel, kann jener auch nicht abbrechen). Dennoch kann diesen Umstand auch negativ werten. Wer sein Montage vom Boot ablegt und dabei rückwärts drehen möchte, um sie besonders behutsam abzulassen, findet in der Okuma 8K also keine Lösung. Mich stört es nicht, da ich mit geöffnetem Bügel ablege. Für reine Wurfangler ist diese Info ohnehin nicht relevant.

Unendliche Rücklaufsperre

Klappbare Kurbel

Um die Okuma 8K an der Rute montiert im Futteral transportieren zu können, lässt sich ihre Kurbel seitlich an das Gehäuse anlegen. Dazu wird das an der rechten Seite sitzende Rädchen locker gedreht. Zum Fixieren erfolgen dann wieder einige Drehbewegungen – dieser Mechanismus hat sich an unzähligen Rollen bewährt.

Okuma8k Knauf Kurbel

Einsatzbereit transportieren – dank klappbarer Kurbel gar kein Problem.

Viele Klapp-Kurbeln, darunter auch die an der Okuma 8K, sind leider so konzipiert, dass die Hauptschnur dazwischen gequetscht werden kann. Darum musst Du Dir aber keinerlei Gedanken machen, wenn Du einfach darauf achtest, dass die Schnur/das Endgame der zusammengelegten Angelrute nicht so weit übersteht und im Futteral oberhalb von der Rolle bereits ihr Ende findet.

Tuning ist möglich, aber definitiv kein Muss

Ich habe bereits die alte Okuma-Powerliner in mehrfacher Ausführung gefischt. Deren Filz-Bremsscheiben haben über 250 Nächte gehalten – bis dato machen sie keine Probleme. Nur die Rücklaufsperre hatte irgendwann Aussetzer.

Die Okuma 8K kommt mit geölten Bremsen (standardmäßig Carbon-Bremsscheiben!) und einer wasserdichten Versiegelung (Hydro Block) daher. Wer mag, kann Teflon-Scheiben nachrüsten. Im Internet finden sich entsprechende Angebote. Für nötig halte ich dies beim vorhandenen Carbon eher nicht.

Okuma 8K Test – Technische Daten überzeugen ebenfalls

Dass die Okuma 8K bestens auf die Karpfenangelei abgestimmt ist, zeigen auch die technischen Daten:

  • 18 kg Bremskraft (Rotor-Achse verbiegt bei französischen Welsen also auch nicht so schnell)
  • Serienmäßig mit Carbon-Bremsscheiben
  • Messing-Getriebe
  • Schnurfassung reicht für große Distanzen: 0,33mm/620m, 0,35mm/550m, 0,38mm/470m (Angaben beziehen sich auf Monofilament)
  • Long Cast Weitwurfspule
  • Zwei Schnurclips aus Edelstahl
  • Weicher Lauf (u.a. dank 6 Kugellagern)
  • 108 cm Schnureinzug (wer weit draußen fischt, wird dies zu schätzen wissen)
  • Korrosionsbeständiger Korpus

Okuma 8K Test – Pro & Contra auf einen Blick

Vorteile

  • Top Preis-/Leistungsverhältnis
  • 5 Jahre Garantie
  • Saubere Schnurverlegung
  • Große Schnurfassung für alle Gegebenheiten
  • Schnur verheddert sich nicht unter Spule – dank seitlichen Bürsten (Lineguard)
  • Hohe Bremskraft von bis zu 18 kg
  • Bremse ist ruckelfrei und fein einstellbar
  • Frontbremsrolle ohne Freilauf, womit die maximale Haltbarkeit in Aussicht gestellt wird
  • Positive Erfahrungen im Selbst-Test, bei YouTube und im Forum Karpfen-Spezial

Nachteile

  • Rücklaufsperre nicht deaktivierbar, weshalb man Montage nicht zum Ablegen in’s Wasser kurbeln kann (nur auf Boot relevant)
  • Vergleichsweise schwer (beim Ansitzangeln nicht allzu wichtig)
Fazit: Ich bin mit der Okuma 8K bisher sehr zufrieden und habe nichts zu beanstanden, fische sie allerdings erst die erste Saison. Konkret habe ich mir zwei Exemplare in einem Angebot für jeweils unter 80 Euro holen können. Preise vergleichen lohnt sich, denn manche Händler setzen weiter konsequent über 90 Euro an. Letztlich kann man aber sagen, dass die gute Schnurverlegung (gelangt nicht unter die Spule, wie es bei so manchem Top-Modell möglich ist), die starke Bremse und das robuste Gehäuse jeden Preis unter 100 Euro problemlos rechtfertigen. Es sind alle Features vorhanden, um unter widrigen Bedingungen jahrelang zufriedenstellend Angeln zu können.

Wo kaufen?

Die Okuma 8K kann bei Amazon bestellt werden. Der Online-Riese achtet darauf, dass Dritthändler zügig versenden und einen guten Service leisten. Manchmal ist Amazon aber nicht der günstigste Anbieter. Suche die Okuma 8K doch einmal bei Google. In den oberen Shopping-Anzeigen erkennst Du mitunter schon auf den ersten Blick, welcher Tackleshop aktuell am günstigsten ist. Nicht jeder schaltet jedoch die Google Shopping-Anzeigen, weshalb manche Shops erst annavigiert werden müssen.

Video: Thomas Faßbender über die 8K Karpfenrollen