Erfolgreich Angeln für Anfänger
So fangen Sie Fische zu jeder Jahreszeit!
Tipps zum Angeln auf Karpfen
Karpfenangeln ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Vor allem das Ansitzangeln auf Großkarpfen erfreut sich großer Beliebtheit. Karpfen können sowohl am Grund, im Mittelwasser, als auch an der Oberfläche gefangen werden. Die Köderpalette ist äußerst weitreichend. Von Partikeln aller Art, Brot, Würmern, Maden über Frühstücksfleisch und selbstverständlich Boilies, lassen sich die Dickhäuter so ziemlich alles schmecken. Früher war die Köderwahl sogar noch skurriler, so lockte der Angler Izaak Walton Karpfen mittels Knochenresten in großen Säcken an seine Haken. Nachfolgend werden Tipps für das Karpfenangeln zu den 4 Hauptjahreszeiten aufgeführt.
Karpfenangeln im Frühling
Die wechselwarmen Cypriniden regeln ihren Stoffwechsel und somit auch ihren Nahrungsbedarf nach der Umgebungstemperatur. Beginnt die Sonne im Frühling kräftiger zu werden und das Wasser erreicht 10-12 Grad (meist im April), ziehen Karpfen in flachen Uferregionen umher. Dort erwärmt sich das Wasser am schnellsten und auch die Vegetation erwacht dort als erstes wieder zum Leben und produziert Nahrung. Genau dort sollte nun auch gefischt werden. Karpfen sind im Frühling recht scheu und schnell übersättigt. Es bietet sich also entweder das Stalking-Angeln, z.B. mit der Pose, an oder Sie wagen erste Futteraktionen mitsamt Ansitz.
Mobiles Stalking
Beim Stalking schleicht der Angler die Uferregionen entlang, bis er ein oder mehrere Exemplare ausmacht. Dabei ist es empfehlenswert, eine Polbrille zu nutzen, um besser ins Wasser schauen zu können. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, sich geräuscharm und langsam heranzupirschen. Vor allem sollten Sie Ihren Schatten überwachen. Da die Karpfen am Platz sind, reicht es, nur den Köder vorsichtig auszuwerfen. Im noch etwas kalten Wasser eignen sich jetzt vor allem tierische Köder, wie Würmer, aber auch die Allroundköder Dosenmais und Brot sind erfolgsversprechend. Entweder wird der Köder an einer kleinen Pose mit unauffälliger Bebleiung angebracht oder, wenn möglich, die freie Leine genutzt. Gelingt es Ihnen, einen Karpfen zu überlisten, ist der Platz für eine Fortsetzung des Fischens oft ungeeignet, da die Fische im Drill aufgescheucht werden. Als Stalker sind Sie ja allerdings flexibel und können an die nächste, interessante Stelle wechseln.
Frühjahresansitz
Gezielte Futterkampagnen können im Frühling sinnvoll sein, um Karpfen an einem Platz zu halten bzw. um zu gewährleisten, dass sie diesen regelmäßig anschwimmen. Hier ist, neben der Platzwahl, vor allem das Futter und die Futtermenge entscheidend für Erfolg oder Misserfolg. Je nach Gewässergröße und Fischbestand sollte die Futtermenge angemessen sein und eher spärlich ausfallen. Adäquat dazu sollten kleinere Gewässer mit maximal 0,5 kg Partikeln täglich befüttert werden. Die Partikel sollten verdauungsfördernd wirken und nicht sättigen. Hanf und Weizen eignen sich im Frühling gut für dieses Vorhaben. Auch Grundfutter oder Vogelfuttermixe können zum Einsatz kommen. Große Mengen Hartmais und Tigernüsse sind hingegen noch eher ungeeignet. Im Frühling sollten Sie in stehenden Gewässern flache Uferbereiche befüttern, an denen Kraut im Sommer heranwächst oder an denen sich andere markante Gegebenheiten vorfinden, z.B. Geäst oder im Sommer Seerosen. Achten Sie allerdings darauf, keinen Faulschlamm zu erwischen. Bei weichem Grund ist das Chod-Rig absolut empfehlenswert. Ebenfalls sind flache Plateaus, auch weiter in Seemitte, an Sonnentagen sehr vielversprechend. In fließenden Gewässern sind ruhige Zonen sehr interessant, z.B. ein vorhandener Altarm. Ansonsten die üblichen Spots, die die Gewässerstruktur signifikant ändern, z.B. große Außenkurven. Wer über Nacht fischt, sollte auch tiefere Regionen miteinbeziehen, z.B. Scharkanten. Einem Futtermix aus Weizen und Hanf, können auch noch Pellets hinzugefügt werden, welche sich recht schnell auflösen. Des Weiteren können Dips auf Alkoholbasis beigefügt werden. Alkohol löst und entfaltet sich in kaltem Wasser besser, als Öl. Als Köder können Boilies von weicher Struktur zum Einsatz kommen. Bei unerwünschten Brassen natürlich auch große, „Steinkugeln“. Generell bevorzugen die Wasserschweine jedoch von Natur aus stets weiche Köder.
Karpfenangeln im Sommer
Im Sommer treiben sich Karpfen im gesamten Gewässer herum. Egal, ob in tiefen Gumpen unter Brücken oder an flachen Badestränden; sie sind dort, wo es Nahrung gibt. Wer Hotspots, wie eine Muschelbank findet, hat sehr gute Chancen auf Erfolg.
Sommeransitz
Im Sommer können die Futtermengen größer ausfallen. Nun können auch große Mengen Boilies, Tigernüsse, Hartmais etc. erfolgreich eingesetzt werden, welche auch hervorragende Köder am Haar abgeben. Steigen die Gewässertemperaturen über 25 Grad, können selbst Karpfen die Lust zu fressen verlieren. Bei extremer Hitze wandern die Fische in kalte, tiefe Regionen ab und/oder suchen stärkere Strömungen auf, die mehr Sauerstoff bieten. Dort kann auch bei großer Hitze teilweise noch erfolgreich auf Karpfen geangelt werden. Ist dies auch nicht gegeben, muss vorerst pausiert werden und auf abkühlende Unwetter gehofft werden oder es werden Nebenfische befischt, wie z.B. Aale.
Oberflächenangeln
Oftmals sieht man im Sommer sich an der Oberfläche wallende Karpfen. Dieses Rollen an der Oberfläche ist aber oft mit gemischten Gefühlen aufzufassen. Der Angler merkt in einer solchen Situation recht schnell, ob die Fische beißwillig sind oder sich nur faul sonnen möchten. Zum Einsatz kann Brot an der freien Leine kommen. Bei weiteren Distanzen können durchsichtige, schwimmende Sbirolinos als Gewicht eingesetzt werden. Auch moderne Methoden, wie das Zig-Rig oder Subfloat-Montagen können funktionieren. Neben Brot, können auch Pop-Up Boilies angeboten werden oder auf das Vorfach aufgezogenes Schilf für Grasfische.
Karpfenangeln im Herbst
Während zwischen September und November die Blätter von den Bäumen fallen, schlagen sich die Karpfen noch einmal den Magen voll. Sie wissen, dass der Winter naht und setzen ordentlich Gewicht an. Im kälteren Wasser findet man sie überwiegend in Tiefen von mehr als 2 Metern. In Betracht kommende Köder sind überwiegend Partikel, Pellets und Boilies am Haar. Vor allem die Kapitalen können im goldenen Oktober und Co. am anderen Ende der Leine hängen. Die Futtermengen sollten, in einem gesunden Verhältnis zu den abfallenden Temperaturen, reduziert werden. Die Ausrüstung und Kleidung des Anglers sollte außerdem möglichen Regenschauern und ersten Minustemperaturen standhalten können. Zwischen Mitte bis Ende November nimmt die Häufigkeit der Bisse meist schlagartig ab.
Karpfenangeln im Winter
Karpfenangeln im Winter ist für den einen äußerst reizvoll, wie gleichermaßen für andere völlig undenkbar. Wer im Winter Karpfen überlisten möchte, muss hartgesotten und extrem diszipliniert sein. Wenn Sie nicht gerade am Warmwasserabfluss eines Kraftwerks angeln, an dem auch im Winter zweistellige Temperaturen vorherrschen, wird es schwierig, aber keineswegs unmöglich. Gerade Specimen Hunter reizt es, im Winter zu fischen. Dann, wenn keine Mitangler mehr am Wasser sind und die widrigsten Bedingungen herrschen, wiegt der Fang eines Karpfens meist das Vielfache eines Fangs während der warmen Jahreszeit. Im Winter schrauben Karpfen ihren Stoffwechsel extrem herunter. Dass sie nicht mehr fressen, ist aber ein Irrtum. Sie passen ihre Nahrungsaufnahme auf ein Minimum an, nehmen aber noch ab und zu Nahrung auf. Im Winter ist die richtige Platzwahl absolut essentiell. Es können buchstäblich Zentimeter entscheiden, ob ein Karpfen beißt oder der Pieper stumm bleibt. Karpfen verharren bei Frost an den tiefsten Gewässerstellen und bewegen sich kaum. Aus diesem Grund muss der Angler die tiefen Gumpen und Abschnitte seines Gewässers kennen. Dort sollte er nun Köder platzieren, die auch im kältesten Wasser, Duftstoffe aussenden (weiche Bolies gedippt in Stoffen auf Alkoholbasis oder Maden am Maggot-Rig). Die Atmosphäre an einem zugeschneiten Gewässer ist wunderschön und bleibt dem Angler noch lange in Erinnerung. Wenn dann noch ein Fisch beißt, entlohnt dies die Wochen voller Entbehrungen und des Frierens.
Im Video: Angeln auf Karpfen
Tipps zum Angeln auf Hecht
Hechte fangen im Frühjahr
Im Frühjahr zieht es Hechte, auch die kapitalen Exemplare, in die Uferregionen. Nachdem das dortige Laichgeschäft abgeschlossen ist, verweilen die Hechte noch eine Weile in Ufernähe, um sich zu erholen. Da die Fische im Frühjahr noch nicht überangelt sind, können grelle, aggressiv geführte Köder zum Einsatz kommen, z.B. Jerkbaits. Auch flachlaufende Wobbler und Gummifische am leichten Jigkopf können Erfolge generieren. Ob große oder moderate Köder funktionieren, muss der Angler situativ selber austesten.
Hechte fangen im Sommer
Im Sommer sind Hechte oft launisch. An bewölkten und regnerischen Tagen können sie aber mit der Spinnrute in größerer Anzahl überlistet werden. Wichtig ist es in der Sommerzeit, mehrere Spots zu befischen und viel zu wandern. Das Glück ist mit den Tüchtigen und irgendwann belohnt sich der Angler für seine Mühen. Kleine Köder, die der Fischbrut ähneln, sind jetzt erfolgsversprechend. Während der heißen Tage ziehen sich Hechte in tiefes, strömungsreiches Wasser zurück. Dort legen sie sich manchmal 7-10 Tage ab, bevor sie wieder auf Jagd gehen.
Beim Angeln mit dem Boot können vielfältige Methoden zum Einsatz kommen: Schleppfischen mit Castaics und Co. in unterschiedlichen Tiefen, pelagisch im Freiwasser oder klassisches abwerfen von Hotspots mit Gummifischen, Wobblern, Blinkern und Spinnern. Träge Fische können schließlich noch mit speziellen Methoden, wie Drop-Shot, überlistet werden.
Das nächtliche Ansitzen auf Aal und Zander kann auch auf Hechte ausgeweitet werden. Obgleich Hechte eigentlich Augenräuber sind, beißen in Sommernächten manchmal nicht gerade kleine Exemplare auf tote Köderfische am Grund. Ein klassisches Zwei-Drillingssystem ist simpel und effektiv.
Hechte fangen im Herbst
Sinken die Temperaturen, werden die Hechte wieder aktiver. Im Herbst hat der ein oder andere Räuber allerdings bereits mit einem Kunstköder Bekanntschaft gemacht. Ausgefallene Köder und Techniken können den Unterschied zwischen einem Schneidertag und einem guten Fang machen. Ende November beginnt die richtige Hochsaison.
Hechte fangen im Winter
Setzen die ersten stärkeren Nachtfröste ein, ist das der Startschuss für die Hechtsaison. Nun schlagen sich die Hechte die Bäuche voll. Auch wenn Kunstköder auch noch zu überzeugen wissen, sind nun Naturköder oft die bessere Wahl für das Fangen von Hechten. Diese können entweder an einer normalen Grundmontage mit zwei Drillingen präsentiert werden oder an der (Segel-)Pose. Einen guten halt finden die Drillinge am Kiemendeckel und knapp unterhalb der Rückenflosse. Alternativ können sie auch in die Flanken und mit etwas Gummiband zusätzlich gesichert werden. Erfolgt ein Biss, sollte dem Hecht kurz Zeit gegeben werden, damit er sich den Fisch zurechtlegen kann, dann erfolgt ein kräftiger Anhieb.
Im Video: Tipps zum Hechtangeln mit Matze Koch
Tipps zum Angeln auf Zander
Zanderangeln im Frühjahr
Wie die Hechte, halten sich auch Zander nach dem Laichgeschäft noch im Flachwasser auf. Da sie am Tage häufig am Grund entlangziehen, empfehlen sich Gummifische, die gejiggt oder gefaulenzt werden. Alternativ können an trüben Tagen oder in der Dämmerung auch flachlaufende Wobbler gute Erfolge bringen.
Zanderangeln im Sommer
Im Sommer zieht es Zander in Gewässerbereiche, die reich an Strömung sind und kühl. Der Angler sollte ihnen am Tage in die Hauptströme folgen und dort mit angepassten Bleikopfgewichten fischen. Gewässer, die keinen Zugang zu größeren Strömen haben, sollten auf Gumpen und Untiefen geprüft werden. Während der Nacht zieht es den Zander in die Uferregionen, um dort Weißfische zu jagen. Tote Köderfische am oder kurz über Grund, die auf einen Einzelhaken aufgezogen wurden oder Spinnfischen in flachen Bereichen, an denen sich viel Kleinfisch aufhält, sind erfolgsversprechende Methoden für die Nacht.
Zanderangeln im Herbst
Bei abfallenden Temperaturen beginnen die Zander aus den Strömungsregionen abzuziehen und sammeln sich in angrenzenden Seen oder Altwassern. Das Gummifischangeln erfolgt nun am besten vom Boot, um auch entlegenere Stellen erreichen zu können. In größeren Gewässern trifft man die Zander fast ausschließlich noch auf Tiefen von unter 3-5 Meter an.
Zanderangeln im Winter
Während der Hecht im Winter äußerst fressbegierig ist, sind Zander, wie in den restlichen Jahreszeiten eigentlich auch, schwerer zu überlisten. Die Zander ziehen sich in tiefe Löcher zurück. Großgewässer sollten deshalb am besten nur noch mit Boot und Echolot abgefischt werden. An Hotspots können Techniken, wie das Vertikalangeln, noch gute Erfolge bringen. An kleineren Gewässern können die Erfolgsaussichten besser sein. Auch dort sollten Löcher und tiefe Rinnen ausdauernd abgeworfen werden.
Tipps zum Angeln auf Schleie
Die Schleie ist ein äußerst vorsichtiger Fisch. Der Umstand, dass sie nur schwer zu überlisten ist, macht sie geheimnisvoll und zu einer reizvollen Unternehmung. Die beste Jahreszeit, um Schleien zu fangen, ist der Frühling bis zum Frühsommer. Der wohl beste Köder zum Schleien Angeln ist ein Bündel Mistwürmer oder auch der klassische Tauwurm. Dennoch kann es natürlich sein, dass in gewissen Gewässern andere Köder, wie Maden, einfach besser laufen. Um vorsichtige Großschleien zu überlisten, kann die Liftmontage in ufernahen Regionen eingesetzt werden. Dazu wird ein Waggler verwendet, der so austariert wird, dass das letzte Bleischrot 5-15 cm vor dem Haken sitzt und auf Grund aufliegt. Die Pose sollte so bebleit werden, dass dieses Schrot den Körper gänzlich untertaucht, wenn es nicht aufliegt. Liegt es auf, schaut nur noch eine kleine Spitze des Wagglers aus dem Wasser. Für diese Methode muss selbstverständlich vor Angelbeginn ausgelotet werden. Beißt nun eine Tinca, hebt sie den Köder vom Grund an und der Waggler steigt auf. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Fische keinerlei Wiederstand beim Biss spüren. Das sorgt für weniger Misstrauen und letztlich für mehr verwertbare Bisse. Gute Spots zum Schleien Angeln sind Seerosenfelder, Krautansammlungen mit vielen, nahrhaften Organismen, überhängende Bäume, Äste im Wasser und Schilfgürtel. Auch Plateaus und Kanten vom Flach- ins Freiwasser können eine gute Wahl sein. Schleien fressen gerne auf weichem Boden. Für weitere Distanzen kann auch die Feederrute zum Einsatz kommen. Um keine unerwünschten Fische an den Platz zu bekommen, die die Schleien verdrängen könnten, sollte das Futter im Futterkorb am besten nur aus zerhackten Würmern bestehen. Wer selektiv Schleien fangen möchte, kann diese anfüttern, indem er Gartenerde mit zerhackten Würmern füttert.
Im Video: Erfolgreich Angeln auf Schleien
Im Video: Erfolgreich Angeln auf Aal
Im Video: Erfolgreich Angeln auf Barsch
Im Video: Tipps und Tricks zum Forellenangeln
Keine Kommentare vorhanden