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Aalangeln im Frühling

Aalangeln im Frühling

So überlistest Du vorsichtige Schleicher im Frühling!

Der Aal gehört unbestritten zu den geheimnisvollsten Fischen unserer Binnengewässer, denn über seine Lebensweise war lange Zeit nahezu gar nichts bekannt.

Ab März können die ersten Aale bereits gefangen werden. Wirklich gute Fangchancen bieten sich meist jedoch erst ab Anfang Mai. Wenn das Wasser dann ca. 10-12 Grad erreicht hat, kannst Du die ersten vielversprechenden Ansitze wagen. Bis Oktober, bei mildem Wetter durchaus sogar November, kann dann nach Belieben den Aalen nachgestellt werden.

Steckbrief Europäischer Aal

Platzwahl beim Angeln auf Aal

Die Standorte jeglicher Fischarten gleichen sich meist. Fische suchen Standorte, die a) Nahrung und b) Schutz bieten. Da man im Voraus keinerlei Kenntnis darüber hat, ob die Aale laufen oder nicht, sollte man immer nur Spots befischen, die diese Kriterien erfüllen und die Rute natürlich nicht blindlings ins Freiwasser donnern.

In Flüssen bieten sich Strukturen wie Brücken, Einläufe zu Altarmen oder Ruhezonen, Kurven, Übergänge von Flach- und Tiefwasser, Kraut- & Seerosenfelder, Äste im Wasser, sowie überhängende Bäume und Sträucher an. Zudem halten sich Aale, wie im Übrigen auch der Zander, sehr gerne in Löchern auf. Hast Du eine markante Vertiefung ausgelotet, kannst Du dort bei trübem Wasser vermutlich auch am Tage schon den ein oder anderen Aal fangen.

In Seen und Teichen sollte Deine Platzwahl ebenfalls auf Hindernisse, wie Geäst, Kraut, Schilf, Seerosen, überhängende Büsche sowie Bäume fallen. Zudem können unterspülte Ufer interessant sein. Im Frühling lassen sich Aale an den ersten milden Tagen bereits in Wassertiefen zwischen 50 und 80 Zentimetern überlisten. Du musst Deine Rute also nicht unbedingt weit auswerfen..

Montage beim Angeln auf Aal

Angeln auf Aal

Diese Aale bissen ufernah auf einen Viertel-Tauwurm, der auf einen 8er Gamakatsu-Aalhaken aufgezogen wurde.

Während man beim Aalangeln in den großen Strömen Deutschlands zwangsweise auf ein schweres Grundblei zurückgreifen muss, kann und sollte man das Angeln auf Aale in stehenden Gewässern viel feiner gestalten.

Im Fluss nehmen Aale meist eher arglos einen Köder am schweren Blei an gestraffter Schnur, sowie geschlossener Rolle. Dort bietet sich das klassische Aalangeln mit senkrecht aufgestellter Rute und Aalglocke an. Auch die Hakengröße ist nicht so wichtig. Die Vorfachlänge richtet sich überwiegend danach, wie schlammig der Grund ist.

In Seen und Teichen muss das Equipment zum Aalangeln deutlich sorgsamer gewählt werden. Dort solltest Du kleinausfallende 6er oder 8er Aalhaken nutzen. Die Vorfächer können bei vorsichtigen Aalen im Frühling bewusst kurz gehalten werden.

Der Tauwurm ist auch im Frühling der beste Köder für den Fang eines Aals. Um Fehlbisse nahezu

Mit Fetzenködern lassen sich stattliche Aale fangen. Die Haken werden mit einer Ködernadel im Maul, Kiemenbogen oder Schwanz platziert.

ausschließen zu können, sollte der Wurm mit einer Schere oder den Fingernägeln halbiert oder geviertelt werden. Dann kannst Du ihn auf den Haken und auch ruhig ein Stück auf die Schnur vom Vorfach ziehen. Lässt Du nun die Hakenspitze frei, sollte Dir eigentlich kein Aal den Wurm entführen, ohne am Haken hängen zu bleiben.

Wenn Du hingegen einen ganzen Tauwurm einfach zwei oder dreimal aufspießt und hängen lässt, bekommst Du es vermutlich mit etlichen, nervtötenden Fehlbissen zu tun.

Die Vorfachstärke sollte Dir ebenfalls zu denken geben. Wenn Du mit einem ganzen Köfi angelst, was im Frühling aber noch nicht anzuraten ist, und Hechte präsent sind, solltest Du feinen Stahl verwenden.

Leider kann es auch zu unliebsamen Überraschungen kommen, wenn Du mit Wurm und Mono angelst. Mir ist es leider schon passiert, dass ein Aal die 0,25er Gamakatsu G-Line direkt über dem Hakenschenkel durchgeknipst hat. Das kommt sicherlich in nur einem von hundert Fällen vor, ist aber sehr ärgerlich, denn das schaffen meist nur große Exemplare, denen man dann besonders hinterhertrauert. Aalhaken mit besonders langem Schenkel können einem daher den ein oder anderen Fisch mehr bringen. Stahl mögen vor allem kleinere Aale eher ungern.

Aalangeln: Pose oder Grundblei?

Aal BissanzeigeIm Fluss ist die Grundmontage meist die bessere bzw. die einzige Wahl. Auch im stehenden Gewässer ist diese Methode sicherlich etwas einfacher und unkomplizierter. Schließlich muss man sich weder um die Gewässertiefe, noch um die Strömung scheren. Zudem sind die Bisse an der Rute bzw. am Bissanzeiger zu erkennen. Die Knicklichtpose muss stets in der Ferne beobachtet werden.

Letztlich muss das aber jeder mit sich selbst ausmachen. Hast Du wenig Erfahrung beim Aalangeln, nimm‘ doch einfach beide Montagen mit ans Wasser. Nach den ersten Ansitzen wirst Du merken, was besser läuft und womit Du besser klarkommst.

Bissanzeige beim Angeln auf Aal

Beim Aalangeln in der Strömung stellst Du einfach die Rute senkrecht auf, kurbelst die Schnur stramm & befestigst ein Aalglöckchen an der Rutenspitze. Nun musst Du nur noch abwarten, bis das Bimmeln erklingt.

Im stehenden Gewässer wirst Du mit dieser Methode aber garantiert nur die unvorsichtigstenAal Bisse erkennen Exemplare fangen bzw. meist wohl eher Schneider bleiben. Besser ist es, wenn Du Deine Montage, wie beim Kaprfenangeln, mit einem Hanger und zusätzlich einem elektronischen Bissanzeiger versiehst. So erkennst Du auch Fallbisse. Mit dieser Methode hat der Aal ca. 40-80 cm freies Geläuf (der Einhänger sorgt dafür, dass die Schnur anfangs ein wenig schlaff ist), bis er auf Widerstand durch die moderat offene Bremse stößt. Mit dieser Methode solltest Du sowohl auf Distanz, als auch direkt am Ufer, Deine Aale fangen.

Sollten die Aale allerdings noch vorsichtiger sein, kannst Du auch mit offenem Rollenbügel angeln. Dann knotest Du zur Bisserkennung einfach ein Gummiband einige Zentimeter vor der Rolle um den Blank und klemmst dort die Schnur ein. Wenn zusätzlich noch ein Knicklicht ins Gummi geklemmt wird, kannst Du auch im dunkeln sehen, ob die Schnur herausgezogen wurde. Mit dieser Methode hat der Aal keinerlei Widerstand beim Abziehen und auch vorsichtige Großaale können keinen Verdacht schöpfen. Diese Methode der Bisserkennung eignet sich im Übrigen nicht nur hervorragend zum Aalangeln, sondern auch zum Ansitzangeln auf Zander.

Drill beim Angeln auf Aal

Aale werden nicht im eigentlichen Sinne gedrillt, sondern eher herangepumpt. Dazu ist es auf jeden Fall nötig, robustes Gerät zu verwenden. Dieses muss aber keineswegs aus teuren Karpfenruten bestehen. Alte Teleruten, mit einem Wurfgewicht von 40 g und mehr, reichen völlig aus. Die monofile Hauptschnur sollte einen Durchmesser von mindestens 0,30 mm aufweisen. Wird das Aalangeln ganz nahe am Hindernis betrieben, sollte die Schnur eher 0,35-0,45 mm dick sein. Möchtest Du lieber Geflochtene nehmen, orientiere Dich an den Durchmessern für das Hechtangeln. Mit diesem Equipment sollte es Dir möglich sein, auch mal einen festgesetzten Aal mit Gewalt zu lösen oder einen unerwartet eingestiegenen Wels auszudrillen.

Aalangeln: Kescher oder Aal einfach aus dem Wasser heben?

Da Aale sich sehr gerne hin- und herwinden, ist es komfortabel den zappelnden Aal einfach mit der Rute aus dem Wasser zu heben. Im Kescher kann er sich ja schließlich recht schnell verheddern. Da man aber nie sofort erkennen kann, ob der Fisch den Haken geschluckt hat oder dieser vorne im Maulwinkel sitzt, sei diese Methode nur bei kleineren Exemplaren bis 300 g empfohlen. Dennoch, auch diese können dabei immer noch abfallen, was zwar immer noch besser zu verschmerzen ist, als bei einem Kilo-Aal, aber dennoch natürlich schade ist.

Den Aal zu Keschern stellt deshalb die sicherere Methode dar. Am besten nutzt Du dazu einen feinmaschigen Kaprfenkescher mit großer Bügelweite. Notfalls gehen auch Kescher mit einer Bügelweite von 60 cm oder weniger, aber wer schon einmal einen großen Aal im Dunkeln gekerschert hat, wünscht sich kein solches Netz. Dementsprechend sollte das Gefäß zum Hältern ebenfalls nicht zu klein ausfallen.

5 Kurztipps zum Aalangeln im Frühjahr

Angeln am Hindernis

Aale verstecken sich vor der Gefahr von oben, die z.B. vom Kormoran ausgeht. Sie lieben Äste und

Aale fangen

Um große Aale zu fangen, muss man Geduld haben und sich oft erst durch kleinere Exemplare durchangeln.

Bäume im Wasser. Auch unter überhängenden Büschen halten sie sich gerne auf. Genau dort solltest Du Deine Montage vorsichtig auswerfen. Wenn die Dunkelheit dann einsetzt, beißen Aale oft schon einen halben Meter vom Ufer entfernt. Wenn der Biss erfolgt, solltest Du den Fisch kompromisslos herankurbeln, damit er sich nicht festsetzt. Wer des Öfteren auf Aal angelt weiß aber wohl, dass man den Aal nicht immer davon abhalten kann, ins Unterholz zu flüchten.

Wenn sich ein Aal festgesetzt hat, kannst Du die Schnur straffen und von oben oder unten auf den Rutengriff hauen. Oftmals lässt der Aal dann irgendwann locker, weil ihn die Vibration stört. Alternativ kannst Du auch die Schnur erschlaffen lassen und die Rute für einige Minuten weglegen. Dann kann es sein, dass der Aal sich seines Sieges bereits sicher ist und ebenfalls locker lässt. Kurbelst Du die Rute dann plötzlich an, kann er eventuell einfach eingeholt werden. Hilft kein Trick, muss mit Gewalt gezogen werden. Dann kann man nur hoffen, dass das Gerät hält.

Angeln am Gewässerrand

Viele Angler werfen ihre Ruten gerne weit raus. Entweder werfen sie markante Untiefen, wie Sandbänke, oder steil abfallende Kanten, sowie Löcher, an. Manchmal wir einfach irgendwohin geworfen, hauptsache weit raus.

Beim Aalangeln muss das nicht sein. Versuche es doch auch Mal mit einer einer Rute direkt am nächstgelegen Busch oder beim im Wasser liegenden Baumstamm.

Kleine Haken & kurze Vorfächer

Der Aalbestand geht zurück. Wer weiterhin gute Fangzahlen erreichen möchte, sollte feines Gerät fischen. Scharfe 6er oder 8er Haken von Gamakatsu und Daiwa, auf die ein Viertel Tauwurm aufgezogen wird, sorgen für eine minimale Fehlbissquote. Zusätzlich kann das Vorfach gekürzt werden, damit man den Biss schneller mitbekommt.

Sensible Bissanzeige

Du solltest einen leichten Hanger in die Schnur hängen, dessen Gewicht der Aal kaum bemerkt. Zieht dieser nach oben, dann hau‘ an! Sinkt er gen Boden, hast Du einen Fallbiss. Ebenfalls sofort anhauen!

Ein ergänzender elektronischer Bissanzeiger erleichtert einem die Arbeit, da man nicht durchweg die Rute anstarren muss.

Willst Du das Aalangeln mit einer Knicklichtpose angehen, solltest Du, wenn es die Gegebenheiten zulassen, auf eine feine Pose mit 2-3 g zurückgreifen. Auch dort spürt der Aal ansonsten bei höheren Gewichten mehr Widerstand.

Nicht direkt an der Rute sitzen

Solltest Du auch in den Genuss gekommen sein, das Aalangeln ufernah zu gestalten, läufst Du Gefahr die Fische mit Licht, Deinem Gang oder Deiner Stimme zu verscheuchen. Es empfiehlt sich daher Deine Ruten mindestens 10 m entfernt von Deinem Sitzplatz zu platzieren.

Angelst Du mit 2 Ruten, kannst Du einfach eine Rute am linken Hindernis platzieren, eine am Rechten und Deinen Angelplatz in der Mitte aufbauen.

Anlocken mit Wurm und Fisch

Aale verfügen über einen äußerst ausgeprägten Geruchssinn und können einen Tropfen Rosenöl auf die Wasserfläche des Bodensees riechen. Da das Wasser im Frühling allerdings noch recht kalt ist, können die Aale Düfte teils nicht so gut wahrnehmen, wie im Sommer. Daher kann es Sinn machen, Aale mit Wurmstücken und Fischstückchen an die Köder zu locken. Dazu gibt es mehrere Methoden.

Zum einen kannst Du z.B. einen Tag vor dem Ansitz einen Damenstrumpf, gefüllt mit Wurmstückchen und zerschnittenem Weißfisch, an einer Leine an Deinem Platz auswerfen. Damit erhöhst Du die Chance, dass sich Aale in Ködernähe einfinden, aber nur Deinen Hakenköder aufnehmen können.

Zum anderen kannst Du natürlich auch lose Wurm- & Fisch-Stücke einwerfen oder dazu einen PVA-Beutel nutzen. Dann solltest Du allerdings unbedingt auf die Dosierung achten, da die Aale schließlich direkt das Futter aufnehmen können.

Ein weiterer, einfallsreicher Tipp ist es, einen Fischkopf als Blei zu benutzen. Dazu bindest Du den Fischkopf einfach an einen Seitenarm. Auch mit dieser Methode finden die Aale vermutlich schneller zu Deinem Köder, als sonst. Du solltest allerdings darauf achten, dass der Köfi-Kopf nicht so klein ist, dass der Aal mit diesem abzieht und nicht mit Deinem Köder am Haken.

Sondersituationen beim Aalangeln

Wenn die Brassen und andere Weißfische, je nach Wetterlage bei einer Wassertemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius, im April oder Mai mit dem Laichgeschäft beginnen, sollten diese ufernahen Regionen unbedingt befischt werden! Es lohnt sich deshalb bereits eine Weile vor Sonnenuntergang am Wasser zu sein und diese Plätze auszumachen. Meist gelingt dies leicht, denn dort rollen viele Fische und die Vegetation im Wasser bewegt sich. Um die Köder an den Laich anzupassen, sollten neben Tauwürmern auch Maden in Betracht gezogen werden.

Wem der Fang einfach nicht gelingen möchte, sollte die Zeit am Gewässer erhöhen und seine Platzwahl überdenken. Manche Aalangler schwören darauf, Würmer in der Erde des Gewässers zu hältern, um den Köder noch natürlicher zu machen. Allgemein schadet es auch der Geldbörse nicht, mal lokal Tauwürmer – mit Rotlichtlampe in einer feuchten Sommernacht – auf einer kurzen Wiese oder einem Fußballfeld zu suchen.

Ich wünsche Dir Petri Heil beim Aalangeln!

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