Zander – Steckbrief, Lebensraum & Lebensweise
Zander -Lexikoneintrag
Der Zander gehört zur Familie der echten Barsche (Percidae). Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er im Rhein, Main und am Bodensee angesiedelt. Bereits vor 500 Jahren haben Benediktinermönche ihn von der Donau in den Ammersee umgesiedelt. 1770 wurde er im Wallersee (Österreich) eingebürgert. Später folgten der Starnberger See, Simssee, Seehamersee, Osterseen, der Isen, Chiemsee, Staffelsee, Wagingersee u.a.
Zander bevorzugen es im Schwarm zu leben und halten sich vor allem im Unterlauf von Flüssen auf. Im Gegensatz zum Hecht ist der Zander sehr lichtscheu und raubt daher eher nachts.
Wegen seines mageren, zarten und wohlschmeckenden Fleisches ist er von wirtschaftlicher Bedeutung für die Berufsfischerei. Aus den genannten Gründen wird er in viele Gewässer eingesetzt. In Zuchtbetrieben ist er oft ein Nebenfisch in Karpfenteichen. Dort hält er, wie eine Art Wasserpolizei, die unerwünschten Besucher kurz.
Zander – Aussehen
Zander haben einen gestreckten, spindelförmigen Körper, welcher dem Hecht ähnelt. Das Maul des Hechtes läuft allerdings nicht so spitz zu.
Milchner und Rogner kann man anhand des Kopfprofils unterscheiden. Der Milchner verfügt über eine Vorderschnauze, die leicht konkav ist. Während der Laichzeit ist sein Bauch braun marmoriert und der des Rogners gänzlich weiß.
Des Weiteren hat der Zander ein endständiges Maul mit einem großen Schlund. Im Maul sind viele kleine Bürstenzähne, zwischen denen große Fangzähne (Hundszähne) angesiedelt sind. Seine Augen leuchten, da diese mit Fischsilber verspiegelt sind.
Die Kammschuppen des Zander sind im Verhältnis eher klein und sitzen sehr fest. Seine 2 getrennten Rückenflossen sind stachelflossig und mit dunkeln Punktreihen besetzt. Die paarigen Brust- und Bauchflossen stehen dicht untereinander. Die Schwanzflosse ist gegabelt und ebenfalls mit schwarzen Flecken versehen.
Auf dem Rücken befinden sich 8-10 Querstreifen, die im Alter immer mehr verwaschen. Rücken und Flanken sind normalerweise grüngrau bis bleigrau. Zum Bauch wird diese Farbe rötlich grün. Am Bauch ist der Zander silber-weiß. Die Seiten seines Kopfes sind marmoriert.
Zander – Vorkommen
Ursprünglich war der Zander nur in Osteuropa, sowie in der Donau und der Elbe, beheimatet. Mittlerweile kommt er in ganz Mitteleuropa, im Süden bis Norditalien, im Osten bis Russland, vor. Zudem trifft man ihn im 1500 ha großen Steinhuder Meer an. In der Donau und der Elbe ist er zahlreich vertreten. Sogar in den weniger salzigen Gebieten der Ostsee gibt es Zander.
Im südlichen Skandinavien wurde er eingeführt und ist dort in einigen Gewässern die dominante Population. Im russischen Raum kommt sein Verwandter, der Wolgazander, öfter vor. Teils dringt diese schmächtige, maximal 50 cm lange Art, weiter in den Westen vor und macht sich bei Anglern daher nicht sehr beliebt.
Grundsätzlich kommen Zander vermehrt in der Brachsenregion vor. Warme, flache, langsam fließende Gewässer, die über einen harten Untergrund verfügen, bevorzugt er als Lebensraum. Sind die Gewässer während des Sommers getrübt, hat er gegenüber dem Hecht einen entscheidenen Vorteil beim Rauben, da sein Sehvermögen besser ist.
Zander sind aber auch in kälteren Gewässern hierzulande vertreten (u.a. Lech, Inn). Ein typisches Zandergewässer ist zwischen 3 und 15 m tief, eutroph und durch Plankton stark eingetrübt. Letzteres ist von Bedeutung, weil er sich als Jungfisch in den ersten Monaten von Plankton ernährt.
Die Sichttiefe eines Zandergewässers liegt im Sommer bei ca. 1,5 m. Er wächst dort am besten ab, wo er nicht in direkter Konkurrenz mit dem Hecht steht.
Zander – Nahrung
Als Kleinfisch ernährt sich der Zander von Wassertieren aller Art. Später frisst er die kleinen Fische der Freiwasserregion (Barsch, Rotauge, Stint, Ukelei), aber weiterhin auch zum Teil Würmer, Schnecken und Insektenlarven.
Im Gegensatz zum Hecht kann ein Zander seine Beute nicht im Maul drehen und muss diese daher immer mit dem Kopf voran packen und fressen. Zander halten im Winter keine Ruhe, nehmen aber weniger Nahrung zu sich.
Während der Laichzeit stellt der Zander seine Nahrungsaufnahme gänzlich ein.
Zander – Größe und Gewicht
Zander sind im Durchschnitt 40-60 cm groß. Aus nahrungsreichen Gewässern sind allerdings Exemplare mit einer Länge von 120-130 cm und einem Gewicht von 12-15 kg bekannt. So wurde z.B. schon ein Zander in der Donau gefangen, der einen Bauchumfang von 75 cm und in seinem Magen Köderfische von bis zu 30 cm Länge hatte. Dieser Fisch wog mehr als 15 kg.
Zander – Fortpflanzung
Zander werden in nahrungsträchtigen Gewässern nach 2-4 Jahren geschlechtsreif. Sie sind dann meist 33 bis 37 cm lang. Rogner wachsen besser als Milchner, werden jedoch erst zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr, bei einer Länge von 40 bis 44 cm, geschlechtsreif.
Zander laichen, bei einer Wassertemperatur zwischen 12 und 15 Grad, von April bis Mai. Dazu suchen sie paarweise 1-3 m tiefe, ruhige, hartgründige Uferpartien auf. An Stellen mit Wurzelwerk oder versunkenen Ästen bauen sie dann flache Laichgruben, über welchen die Eier abgelegt werden. Pro kg Körpergewicht werden 150.000-200.000 Eier abgelegt. Die Eier besitzen einen Durchmesser von 1-1,5 mm und haften mit ihrer klebrigen Hülle an freigelegten Pflanzenteilen im Nest, sowie an Steinen. Nach der Eiablage bewacht und bewahrt der Milchner das Nest vor Laichräubern und Verschlammung.
Nach ca. 7 Tagen entwickeln sich die Eier. Die geschlüpften Larven sind 5-6 mm lang. Nachdem der Dottersack aufgebraucht ist, fressen sie tierisches Plankton, welches sie in der Nähe der Wasseroberfläche finden. Nach wenigen Monaten greifen sie dann bereits die Brut anderer Fischarten an.
Zander wachsen, wenn genug Nahrung vorhanden ist, recht schnell. Im Herbst ihres ersten Lebensjahres sind sie 6-10 cm lang und können bereits als Besatzfisch verwendet werden.
Zander – Fanggeräte & Köder
Zander lassen sich vornehmlich im Herbst mit der Angelrute überlisten. In Seen gelingt dies aber auch gut vor und nach der Laichzeit.
Er lässt wich sowohl mit der Spinnrute, als auch beim Ansitzangeln überlisten.
Zum Ansitzangeln kann eine Karpfenrute oder eine Teleskoprute mit einer Monofilen Schnur mit mindestens 0,35 mm Durchmesser genutzt werden. Sind Hechte im Gewässer vorhanden, sollte als Vorfach ein feines 7×7 Stahlvorfach montiert werden. Ansonsten genügt Fluorocarbon. Der Köder sollte ein schmaler Köderfisch in einer Länge von 8-12 cm sein. Da der Zander den Fisch zuerst vom Kopf her nimmt, sollte dort auf jeden Fall ein Haken platziert werden. Entweder ziehen Sie den Köfi auf und lassen den Haken der Größe 2 bis 2/0 aus dem Maulwinkel schauen oder Sie ködern 2 kleine Drillinge am Kiemendeckel und in der Schwanzwurzel an. Sie können den Köfi entweder am Bodentaster/Grundblei/Tiroler Hölzl anbieten oder mit der Pose übertief angeln. Auch Fischfetzen können als Köder Verwendung finden. Bedenken Sie, dass der Zander überwiegend nachtaktiv ist.
Das Angeln mit der Spinnrute hat das Zanderfischen „volkstauglich“ gemacht. Zander wurden früher eher selten gefangen. Mit Hilfe des Twisters und anderen Gummifischen gab es dann aber eine Kehrtwende. Auch wenn der Zander auch heute noch schwer zu überlisten ist, kann man ihm dennoch dank moderner Gummiköder und in der Dämmerung auch mit Wobblern, erfolgreich nachstellen. Beliebte Angelmethoden sind das Faulenzen und das Jiggen.
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