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Das erste Mal Karpfenangeln

Wo stehen Karpfen im Sommer

Das erste Mal Karpfenangeln

So stellen sich die ersten Fänge ein

Das moderne Karpfenangeln ist zum Teil in einen regelrechten Konsumfetischismus ausgeartet. So mancher, ambitionierter Angler hat bereits eine fünfstellige Summe für sein „Karpfentackle“ ausgegeben. Vergleiche und der Drang nach mehr haben auch hier Einzug gehalten. Dennoch darf man nicht vergessen, dass es weiterhin auch einfach und günstig geht. Angeln ist kein Wettbewerb, sondern eine Einladung, die Natur zu genießen und schätzen zu lernen.

Dass insbesondere der Karpfen ein sehr beliebter Zielfisch ist, liegt wohl schlichtweg an seiner Größe. Alte und erfahrene Fische haben schon seit einiger Zeit in Deutschland die 40-kg-Marke geknackt. Aber bereits ab 30 Pfund kann man wohl von einem kapitalen Exemplar sprechen. Rüssler dieser Größe lassen sich selbstverständlich nicht leicht fangen. Im Nachfolgenden wird versucht, Sie bei einem solchen Vorhaben schnell und verständlich zu unterstützen.

Das erste Mal Karpfenangeln – Die Platzwahl

Um Karpfen aufzuspüren, sollte eine Ausrüstung aus Polbrille, Fernglas, Lotrute und optional Echolot herangezogen werden. Mit Hilfe dieses Equipments wird nach strukturreichen Plätzen gesucht, wie z.B. Kanten, Plateaus, Sandbänken, Gumpen, Totholz, hartem Grund (hier fressen Karpfen bevorzugt), Krautfeldern, Muschelbänken, Zuckmückenlarvenfeldern usw.

Mit dem Fernglas können, insbesondere in der warmen Jahreszeit, rollende Karpfen ausgemacht werden, um daraufhin in deren Zugrouten fischen zu können. Weiterhin lassen sich schnell markante Punkte oberhalb der Wasseroberfläche, wie z.B. im Wasser liegende Bäume oder überhängende Büsche, entdecken.

Mit einer Polbrille lässt sich das nahegelegene Wasser besser durchblicken, da jene den negativen Effekt der Lichtbrechung auf der Wasseroberfläche verringert. So kann man bei moderaten Tiefen schnell sehen, ob der Boden dunkel, hell und/oder mit Pflanzen bedeckt ist. Manchmal lassen sich sogar gleich die ersten Fische beobachten.

Die Lotrute dient in erster Linie dazu, die Tiefe und Struktur des Gewässers zu erkunden. Die Montage ist denkbar einfach: ein stark auftreibender Schwimmer (z.B. Marker oder Segelpose) wird am Ende der Schnur befestigt und durch ein vorher aufgezogenes Blei beim Auswurf auf den Grund gezogen. Eventuell muss hier durch vorsichtiges Ankurbeln – natürlich ohne das Blei am Grund zu sich zu ziehen – die Pose noch bis zum Blei heruntergekurbelt werden.

Zuvor sollte am Blank der Rute, z.B. 50 cm von der Rolle entfernt, mit einem Stift oder Klebeband eine Markierung gemacht werden. Nun zieht man vorsichtig Schnur von der Rolle bis zur Markierung. Zieht man die Schnur dreimal die Schnur bis zur Markierung ab und der Schwimmer taucht auf, weiß man, dass es dort 1,5 m tief ist. Nachfolgend kann man die Montage einige Meter zu sich herankurblen und dann wieder Schnur abziehen. Muss man dieses Mal nur 2 ½ Schnur geben, weiß man, dass nun ca. 1,25 m tief sein muss. Um überhaupt etwas spüren zu können, sollte die Schnur auf jeden Fall geflochten sein, denn Monofile dehnt sich zu stark. Wird nun ein spezielles Strukturblei verwendet, kann beim Ziehen am Blei die Härte des Untergrundes erfühlt werden und außerdem bleiben manchmal aufschlussreiche Partikel, wie Kraut, an einem solchen Blei hängen. Des Weiteren sollte zwischen Pose und Blei eine große Perle für Abstand sorgen, denn die Bestandteile der Montage sollten sich nicht ineinander verhaken können. In einem sogenannten Lotkit sind alle Bestandteile enthalten, die auch bei Kraut dafür sorgen, dass die Montage funktioniert. Mit einem Echolot und einem Boot können Sie das Ausloten natürlich schneller und komfortabler gestalten. Dies ist jedoch nicht an allen Gewässern gestattet. Alternativ gibt es mittlerweile auch Futterboote, die mit guten Echoloten ausgestattet sind.

Um den Untergrund näher nach Nahrung und Sedimentbestandteilen untersuchen zu können, kann zusätzlich ein sogenannter „Bodenprobennehmadapter“ genutzt werden, der an einem passenden Gestänge befestigt wird. Dieser funktioniert wie ein Greifarm, der sich in den Untergrund graben kann und sich fest verschließt, um das Sediment sicher an die Oberfläche zu transportieren. Auch Abtastplatten können zum Einsatz kommen. Am besten fahren Sie mit einem Schlauchboot und ausreichend Gestänge heraus, um diese Technik anzuwenden. Enorme Wassertiefen lassen sich so allerdings nicht erkunden.

Bei großen und weiter entfernten Gewässern, empfiehlt sich auch ein erster Überblick mit der Hilfe von Google Earth. Hier lassen sich schnell Untiefen, wie Sandbänke, erkennen, denn seichtes Wasser ist in der Regel heller eingefärbt, als tiefes Wasser. So kann auch schnell die Kante vom Uferbereich ins tiefere Wasser gefunden werden.

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Das erste Mal Karpfenangeln – Futter & Köder

Grundsätzlich sind ausgewachsene Karpfen nahezu Allesfresser. Große Fische vertilgen durchaus auch Mal ein kleines Rotauge. Selektiv fangen lassen sie sich aber eher mit Partikeln oder Boilies, sowie Pellets. Hierbei gilt, je größer und gröber die Futtermittel sind, desto eher lassen sich kleinere Fische durch Übersättigung abwimmeln. Wer sich nicht daran stört, dass Brassen, Schleien, Alande und Co. beißen könnten, kann auch Grundfutter und kleine Partikel, wie Hanf, füttern. Futter und Köder unterscheiden sich je nach Jahreszeit ohnehin. Ein bewährter und günstiger Futtermix für Fluss und See ist eine Mischung aus Hartmais und Weizen, welcher von Frühling bis Herbst eingesetzt werden kann.

Die Partikel lassen sich attraktiver machen, indem Sie 10-15 Minuten aufgekocht werden und währenddessen Flavour und/oder Haushaltszucker (beschleunigt den Gärprozess) zugesetzt wird. Hier bietet es sich auch an, mit Gewürzen, wie Chili, Zimt usw. zu experimentieren. Nach dem Kochen sollten die Partikel mindestens einen Tag in einem geschlossenen Gefäß quellen und gären können. Damit kein Schimmel entsteht, müssen die Partikel vollständig mit Wasser bedeckt sein.

Weitere, ergänzende Partikel sind Tigernüsse, Erbsen, Bohnen, Lupinen, Hanfsamen und Milannüsse. Wird mit Boilies als Hakenköder geangelt, empfiehlt es sich, diese zu einem Anteil auch anzufüttern. Ob herbe oder süße Noten in Ihrem Gewässer besser funktionieren, müssen Sie im Übrigen selbst herausfinden. Grundsätzlich sind Farben und Geschmäcker bei Weitem nicht so wichtig, wie die Zusammensetzung im Allgemeinen. Es gibt schlechte Boilies, die mit Bitterstoffen und Konservierern vollgestopft sind und gute Boilies, welche die lockenden Stoffe zuverlässig an das Wasser abgeben. Für gute Boilies sollten Sie mindestens 7€/kg einplanen. Bewährte Hersteller sind CCMoore, Dynamite Baits, Imperial Baits, Mainline, Nash & der deutsche Hersteller Successful Baits. Die Kugeln von Matze Koch sind in der Regel recht weich und eignen sich daher bestens für Kurzansitze. Wer die Montage mal einen ganzen Tag im Wasser liegen lassen möchte, muss grundsätzlich eher auf härtere Köder zurückgreifen oder eben öfter kontrollieren.

 

Im Fluss kann tendenziell mehr Futter eingebracht werden, ohne die Fisch zu übersättigen, als im stehenden Gewässer. Dies hängt mit dem erhöhten Energiebedarf der Fische und letztlich auch der Strömung zusammen, die immer einen Teil des Futters wegträgt. So ist es keine Übertreibung, wenn ein Karpfenangler in der warmen Jahreszeit in einem Strom, wie der Elbe oder dem Rhein, 20 kg Partikel an einem Tag verfüttert. Nur so kann gewährleistet werden, dass wenigstens ein Teil am Angelplatz liegenbleibt. Heilbutt- und Shrimp-Pellets sind auch ein probates und, im Vergleich zu Boilies, günstiges Futter für den Fluss. In kleineren Flüssen genügen meist 1-3 kg Futtermittel pro Tag. In der kalten Jahreszeit sollte die Menge weiter – eventuell bis auf eine wenige Boiliestückchen um den Hakenköder herum – reduziert werden.

In stehenden Gewässern reicht auch im Sommer manchmal ein Kilogramm Futter. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Gewässer nur 1-2 Hektar groß ist. Ein weiterer Faktor, der die Futtermenge beeinflusst, ist der Fischbestand. Schwimmen viele Friedfische im Wasser, kann die Futtermenge etwas sorgloser ausfallen. Wenn Sie ufernahe füttern oder das Wasser generell sehr klar ist, sollten Sie die Chance nutzen und regelmäßig prüfen, ob Ihr Futter tatsächlich gefressen wird oder einfach nur am Grund verrottet. Ist letzteres der Fall, sollte das dortige Füttern umgehend eingestellt werden, um das Gewässer nicht unnötig zu belasten.

Im Winter, wenn jedes Gramm Futter zu viel des Guten sein kann, sollte man eher auf feine, nicht allzu schnell sättigende Futtermittel setzen. Ein Spotmix aus Grundfutter und aufgekochtem Hanf ist dann völlig ausreichend. Manchmal darf es auch nur ein einzelner Hakenköder sein.

Die losen Futtermittel werden im Übrigen meist per Groundbaiter – einer Art Schaufel – ausgebracht. Je länger der Griff, desto weiter kann geworfen werden. Wird Grundfutter eingesetzt, können auch Futterballen geformt werden. Boilies können auf große Distanzen mit Boilierohren punktgenau gefüttert werden. Alternative Hilfsmittel zum Füttern sind Schlauchboote und Futterboote. Zur Lagerung und zum Transport des Futters können Plastikeimer und Falteimer Verwendung finden.

Das erste Mal Karpfenangeln – Die Ausrüstung

Wer vorerst nur Ansitze am Tage plant oder den Geldbeutel schonen möchte, kann mit klassischen Grundruten und Feederruten auf Karpfen angeln. Eine einfache Laufbleimontage ist schnell gebunden und insbesondere auf Satzkarpfen sehr effektiv. Ein empfehlenswerter Köder ist in diesem Fall Dosenmais.

Wer etwas spezifischer auf Karpfen angeln möchte, wählt die sogenannte Festbleimontage. Hier sitzt das Blei fest auf der Schnur, sodass sich der Fisch selbst den Haken in die Lippe treibt, wenn er versucht mit dem Köder davon zu schwimmen. Deshalb wird die Montage auch Selbsthakmontage genannt <mehr dazu>. Passende Ruten sind ca. 3,6 m lang und besitzen eine Testkurve zwischen 2,5  und 3,5 lbs. Grundsätzlich gilt, je steifer die Rute ist, desto weiter lässt sich auswerfen. Wer Vorteile im Drill genießen möchte, nutzt eher eine weiche Rute mit parabolischer Aktion. Als Rolle bieten sich Stationärrollen ab einer Größe von 4000 an. Für das Angeln auf große Distanzen sind 12000er Rollen und größer keine Seltenheit. Freilaufrollen sind kein Muss. Zu beachten ist auch, dass die Bremskraft ausreichend groß ist (3 kg und mehr).

Wenn Sie am Gewässer ankommen, werden in der Regel nach dem Aufbau des Camps die Rutenhalter bzw. das Rod Pod aufgestellt. Wählen Sie für Rutenhalter/Banksticks einen nicht zu festen Untergrund. Natürlich darf er aber auch nicht zu weich sein, damit die Halter bei einem Biss nicht sofort umfallen, sodass die Rute im Dreck oder schlimmer – im Wasser – landet. Für Holz und Beton braucht es zwangsweise ein Rod Pod. Es empfiehlt sich generell, um eine besonders sensible Bissanzeige zu gewährleisten, die Rute mit der Spitze auf die Montage auszurichten, um jeden Zupfer mitzubekommen. Bei Rod Pods mit mehreren Ruten ist dies nicht immer möglich.

Angelt man an der eigenen Uferkante in einem Fluss, hat es sich bewährt, die Rute vom Camp entfernt auszubringen und diese dann in der Nähe des Schlafplatzes auf den Haltern zu platzieren. Liegt die Montage nicht unmittelbar in der Nähe des Aufenthaltsorts des Anglers, kann er die Fische auch nicht so leicht verscheuchen. Dies gilt selbstverständlich auch für stehende Gewässer, die in Ufernähe beangelt werden. Des Weiteren kann Ihnen eine Machete helfen, Geäst oder Gras, welche die Bisserkennung stören können, zu entfernen. Selbstverständlich sollte dies nur dort geschehen, wo auch gestattet.

Das erste Mal Karpfenangeln – Die Montage

Haar – Köder – 4-8er Öhrhaken – Blei oder Tungsten Putty – Wirbel – passender Safety Clip – Blei (mind. 80 g) – 30-40 cm Anti-Tangle-Tube. Es handelt sich um das Banana-Rig für Pop Ups (auftreibende Boilies). Gummiartikel, wie Tail Rubber, Line Aligner und Co. sorgen für verbesserte Hakeigenschaften und verhindern das Verheddern der Montage. Für Anfänger ist dieser Aufwand aber erst einmal nicht notwendig.

Nimm‘ Dir etwas Vorfachmaterial und lege eine Doppelschlaufe.

Ziehe die Doppelschlaufe nun zu. Dies ist das Haar, auf welches der Köder gezogen wird.

Führe das andere Ende der Schnur nun von hinten durch das Hakenöhr und ziehe den Haken in die Nähe des Haars.

Am besten ziehst Du Deine(n) Wunschköder nun auf und platzierst den Haken so, dass mindestens eine Fingerbreite Platz zwischen Köder und Haken ist. Hierbei gilt, je größer der Köder, desto größer sollte der Abstand sein. Außerdem muss damit auch das Haar länger werden.

Wickle das längere Schnurende jetzt 8-10 Mal um den Hakenschenkel. Nun wird das Schnurende erneut von hinten durch das Öhr gezogen und alles festgezogen.

Fertig ist das Rig ohne Knoten (Knotless Knot). Das andere Ende wird an einen Wirbel geknotet, auf den bei der Selbsthakmontage entweder ein Inline-Blei oder ein Safety-Clip mit Swivel-Lead gezogen wird.

Das erste Mal Karpfenangeln – Der Auswurf

Auf Kurzdistanz wird die Montage herausgependelt werden. Weite Würfe erfolgen per Überkopfwurf. Die Montage sollte beim Auswurf immer kurz vor dem Auftreffen auf die Wasseroberfläche -sanft mit einem Griff in die Schnurabgestoppt werden. So wird gewährleistet, dass sich das Vorfach streckt und so zu Boden sinkt. Andernfalls kann sich der Haken beim Eintreffen ins Wasser gleich in der Schnur verheddern. Damit die Montage effektiv auf dem Boden zu liegen kommt, gibt es einige Helferlein. Sie können die Montage z.B. komplett in einen PVA-Beutel packen, aus welchem aber die Luft herausgesaugt werden muss und/oder Löcher eingestochen werden müssen. Alternativ kann auch PVA-Foam, eine Art Schaumstoff, auf den Haken gespießt werden, damit er keinen Unrat beim Absinken fängt. Dieser löst sich entweder nach wenigen Minuten auf oder steigt wieder an die Wasseroberfläche auf. Tubes aus Gummi über den Wirbeln und Schlaufen machen die Montage noch einmal etwas sicherer vor Verhhedderungen.

Sie können die Montage auch mit einem Futterboot herausfahren, wenn erlaubt. Entweder wird die Montage dann in einem speziellen Clip platziert oder einfach direkt in der Futterkammer, was meistens sogar besser funktioniert. Ebenso können Schlauchboote eingesetzt werden. Hierbei ist es dann wichtig, dass die Montage nicht senkrecht, sondern etwas seitlich eingebracht wird, damit sie sich auch in diesem Fall strecken kann.

Checkliste – Das solltest Du am Wasser über Nacht dabeihaben

Kescher mit großem Bügel

Abhakmatte

Elektronische Bissanzeiger (am besten mit Funkreceiver), sowie Swinger/Hanger

• Kopflampe (Zweite Ersatzlampe unbedingt auch mitführen)

• Handtuch (zum Ablegen von Gegenständen am besten in weiß wählen)

• Schlafsack

• Kissen

• Karpfenliege

• Zelt (alternativ Matratze für PKW)

• Köder (Boilies, Partikel, Pellets etc.)

• Futtermittel zum Anfüttern

• Getränke in Flaschen oder für längere Ansitze Wasser im Kanister (u.a. erhältlich von RidgeMonkey)

• Essen (Brote, Brötchen, Müsliriegel, BiFis etc.)

• Gaskocher/Benzinkocher für bessere Gerichte, sowie Suppen, Tee & Kaffee

• Vorgefertigte Montagen zum schnellen Wechseln

• Ersatzbleie

• Weitere Kleinteile, wie Wirbel, Haken, Tube, (Vorfach-)Schnur

• Zange/Hakenlöser

• Messer

• Waage

• Maßband/Zollstock

• Mückenabwehrmittel

• Angelschein

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